Endlich war es soweit. Die Mentalbeschreibung in Deutschland. Wir waren so gespannt, wie unsere Arya den Parcours absolvieren wird. Schliesslich hat sie ein grosses Vorbild, unsere 10jährige Bromi-Granddame Ylvi, von der sie sehr viel lernt. Positives wie manchmal eben auch, na - sagen wir mal - weniger positives oder zu gut Deutsch Unfug :-) und entsprechend reagiert.

Am Donnerstagabend packten wir das Auto und machten uns alle Zwei- und Vierbeiner am nächsten Morgen ganz früh auf den Weg von der bergigen Schweiz in das platteNorddeutschland. 800 KM. Bis zur Hälfte der Strecke schüttete es wie aus Eimern und die Fahrt war wirklich beschwerlich, aber danach kam Sonnenschein und wir kamen tatsächlich schon am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft an. Dort gab es für unsere Mädels erstmal einen Erkundungsspaziergang. Das "Zeitungslesen" im hohen Norden war extremspannend und aufregend.

Am Freitagabend trafen wir dann bekannte und neue Broholmer Freunde sowie die Mentalbeschreiber aus Dänemark. Es gab einen regen Austausch über unser aller gemeinsames und wunderschönes Hobby - BROHOLMER. Endlich kam der nächsten Morgen. Wir waren in der Samstagnachmittag-Gruppe eingeteilt, also frühstückten wir erstmal gemütlich, bevor wir zum Boxer Club fuhren. Dort kamen wir mit vielen lieben Hundefreunden ins Gespräch und die Mitglieder vom hiesigen Club sorgten den ganzen Tag über bestens für unser leibliches Wohl.

Unsere Bromimädels und ich machten es uns an einem Tisch gemütlich, während Robert die Gelegenheit nutze, bei den Beschreibungen am Vormittag schon einmal mitzulaufen. Nach einer informativen und gesprächigen Mittagspause, kam dann der grosse Moment für uns. Alle Hunde sollten im Auto bleiben, bis auf den Prüfling. Da Arya die Erste am Nachmittag war, holten wir Arya und Ylvi aus dem Auto. Wir dachten es sei eine gute Idee, dass ich mich mit Ylvi verstecke, und Robert die Beschreibung mit Arya ohne mich in der Gruppe absolviert. Schliesslich geht er auch mit ihr alleine in die Hundeschule. Aber wie so oft im Leben: der Mensch denkt und der Broholmer lenkt!

Arya wollte erst gar nicht mit auf das Parcoursgelände gehen. Also brachte ich Ylvi ins Auto und eilte zu Hilfe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, konnte sich Arya immer besser entspannen und meisterte eine Station nach der anderen mit Bravour. Interessant war vor allem für uns zu sehen, wie Arya in Stresssituationen reagiert, wenn sie alleine ist. Das beeindruckte uns wirklich positiv. Zuhause beispielsweise springt sie jeder Katze nach, weil Ylvi das "lustige" Spiel mit den rennenden Katzen regelmässig mit grossem Gebelle praktiziert. Bei der Beschreibung allerdings zeigte sie keinerlei Jagdverhalten. Auch ist Arya im Alltag sehr aufmerksam und auch mal schreckhaft. Sie ließ sich aber bei derBeschreibung nicht aus dem Konzept bringen. Zu beobachten, wie manche Übungen sie stressten und wie sie sukzessive von diesem Level wieder runterkam, war faszinierend.

Robert hat den Nachmittag als Gruppenmitglied bis zum Ende durchlaufen. Für ihn war esbesonders spannend zu sehen wie jeder einzelne Hund anders auf die Situationen reagiert. Unsere Meinung ist nach wie vor, dass diese Mentalbeschreibung ein ganz wichtiger Faktor ist, seinen eigenen Hund selber besser einschätzen zu können. Der Charakter des Hundes wird in kurzer Zeit sehr deutlich und die Beschreiber können ziemlich genau analysieren und erklären, welches Potenzial der Hund hat. Eine wirklich tolle Sache, diese Mentalbeschreibung.

Nach der Beschreibung war Arya müde und ausgelaugt. Nach dem Entspannungstoben mit Mailo und Ylvi hatte sie sich eine extra Portion Futter verdient - Ylvi natürlich auch, allein fürs Pfotendrücken...und wir uns ein Bierchen. Am Abend liessen wir den ereignisreichen Tag im Broholmerkreis ausklingen. Für uns ging es am nächsten Morgen zurück in die Schweizer Heimat. Alle ziemlich müde von den vielen Eindrücken, aber überglücklich. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die tolle Organisation und für ein unvergessliches Wochenende.